Wir bewahren Stadtgeschichte


Rundschreiben 1/2012

Esslingen, im Februar 2012

Liebe Mitglieder,

in unserer gut besuchten Jahreshauptversammlung im Dezember 2011 wurden Vorstand und Ausschuss einstimmig wiedergewählt. Herzlichen Dank hierfür. In den Ausschuss zugewählt wurden Dr. Peter Dietl, Hans Ulrich und Elisabeth Zeitler-Saile. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit.

Vom 11. März bis 10. Juni 2012 läuft in unserem Stadtmuseum die Ausstellung:

Ausgebraucht.

Verschwundenes von 1960 bis 2012

Mit dem Gedanken, dass die Vergangenheit gar nicht so lange her ist, werden Objekte ausgestellt, die in den letzten 50 Jahren aus dem Alltagsleben verschwunden sind:

eher unbemerkt das tägliche Tragen eines Hutes oder die Schlauchmilch, mit lauten Abgesängen die D-Mark.

In Kooperation mit dem Stadtarchiv Esslingen veranstalten wir am

Mittwoch 4. April 2012 19.00 Uhr im Alten Rathaus Schickhardthalle einen Vortrag:

 Sterbensläufe in Esslingen. Wahrnehmungen, Reaktionen und Auswirkungen von Epidemien auf eine Reichsstadt im langen 16. Jahrhundert.

 Epidemien, im Speziellen die Pestilenz, zählten zu den gravierendsten Bedrohungen für die Zeitgenossen des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, die sich auf sämtliche Lebensbereiche auswirkten. Seit dem ausgehenden 15. Jahrhundert begannen die oberdeutschen Reichsstädte Maßnahmen zur Prävention und zur Bekämpfung zu initiieren. Die theoretischen Grundlagen und die obrigkeitlichen Normen wie gesellschaftlicher Reaktionen auf Sterbensläufe lieferten die zeitgenössischen Seuchenkonzepte. Im Rahmen des Vortrags werden am Beispiel der Reichsstadt Esslingen exemplarisch die Nöte und Bewältigungsstrategien des städtischen Gemeinwesens in Seuchenzeiten erläutert.

 Nach einer Einführung durch Dr. Joachim J. Halbekann (Leiter Stadtarchiv Esslingen) wird Patrick Sturm M. A, Universität Marburg, Doktorand mit Dissertationsvorhaben zur Pest und deren Auswirkungen auf südwestdeutsche Reichsstädte, referieren.

Am 14. April 2012, dem Samstag nach Ostern, werden wir wieder unseren  traditionellen Osterspaziergang unter dem Motto „…vom Eise befreit …“ durchführen. Wir werden den Scharnhäuser Vulkan am nördlichen Körschtalhang zwischen Ruit und Scharnhausen erkunden. Die Schwäbische Alb reichte früher bis Stuttgart, mindestens aber bis Ostfildern-Scharnhausen. Davon zeugt ein geologisches Naturdenkmal besonderer Art: der Scharnhäuser Vulkan. Während die Filderlandschaft sich heute auf einer Höhe von 300 und 500 Metern über dem Meeresspiegel erstreckt, lagen vor 15 Millionen Jahren nochmals rund 500 Meter Gesteinschichten darüber.

Wir treffen uns um 14.00 Uhr auf dem Parkplatz neben dem Restaurant Alte Wache in Ostfildern, Scharnhauser Park, Claude-Dornier-Str. 4. Im Rahmen einer kleinen Rundwanderung zum Scharnhäuser Vulkan vorbei am Scharnhauser Schlössle und dem Amortempel, werden wir nach ca. 1 ½  – 2 Stunden an den Ausgangspunkt zurückkommen. Eine gemütliche Einkehr wird sich dann anschließen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Organisatoren Werner Klepser und Herbert Schrade freuen sich auf Ihr Kommen.

Am Sonntag 20. Mai 2012 findet dieses Jahr der Internationale Museumstag statt. Auch unser Stadtmuseum wird sich wieder daran beteiligen.

Das Stadtarchiv Esslingen und die Universität Tübingen veranstalten von April bis Juli 2012 eine Vortragsreihe: „auf ewig Untertan“ – Esslingen, Württemberg und das Reich im Reichskrieg 1310-1313. Als Kooperationspartner des Stadtarchivs laden wir für Donnerstag, 24. Mai 2012, 19.00 Uhr, ins Alte Rathaus (Bürgersaal) ein:

Auf dem Höhepunkt der Entwicklung? Die Reichsstadt Esslingen vor und im Reichskrieg 1312.

Die ersten Jahrzehnte des 14. Jahrhunderts gehören mit Sicherheit zu den ereignis- und folgenreichsten Perioden der gesamten Esslinger Geschichte. Dazu kann die vorübergehende Unterwerfung von sechs württembergischen Städten durch Esslingen als die Hauptmacht im Reichskrieg als der machtpolitische Höhepunkt der Reichsstadt angesehen werden. Der Vortrag schildert die dramatischen Ereignisse um den sog. „Reichskrieg“ und diskutiert seine strukturelle Bedeutung im Kontext der Esslinger Geschichte.

Nach einem Grußwort von Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger wird unser Stadtarchivar Dr. Joachim J. Halbekann den Vortrag halten.

Die weiteren Vortragstermine dieser Reihe sind:

am Donnerstag, 26. April 2012, 19 Uhr, referiert Frau Prof. Dr. Ellen Widder, Eberhard Karls Universität Tübingen, über: „König, Reichsstadt und Graf –

Heinrich VII. und der Reichskrieg.“

Am Mittwoch, 20. Juni 2012, 19 Uhr, stellt Frau Prof. Dr. Sigrid Hirbodian, Institut für Geschichtliche Landeskunde und Historische Hilfswissenschaften, Eberhard Karls Universität Tübingen, „Graf Eberhard I.. und die Grafschaft Württemberg seiner Zeit“ vor.

Die Reihe beschließt am Donnerstag, 19. Juli 2012, 19 Uhr, Prof. Dr. Mark Mersiowsky, Universität Innsbruck, mit einem Referat über: „Magister Trutwin und sein Siegeslied. Ein Esslinger Arzt der Zeit um 1300 als Zeuge und Propagator des Sieges über die Württemberger.“

Alle Vorträge finden im Alten Rathaus, Schickhardthalle statt, der Eintritt ist frei.

Noch ein Hinweis: Am Mittwoch 7. März 2012 18.00 Uhr findet ein Vortrag der Frauengeschichtswerkstatt zum Thema „Kaffeekränzchen“ im Stadtmuseum statt.

Wir würden uns freuen, Sie auf der einen oder anderen Veranstaltung begrüßen zu können.

Mit freundlichen Grüßen

Traute Scheuffelen
Vorsitzende

Herbert Schrade
Geschäftsführer