Wir bewahren Stadtgeschichte


Pressemitteilungen zum Dokumentationsprojekt Ebershaldenfriedhof Dr. Peter Dietl

Ebershaldenfriedhof: GAV schließt Probephase ab

Corona hält den Geschichts- und Altertumsverein (GAV) nicht auf. Ende Januar konnte das Team des GAV die Erprobung geeigneter Methoden zur Dokumentation der Grabstätten des 1844 angelegten, denkmalgeschützten Ebershaldenfriedhofs erfolgreich abschließen.

„Seit September war das Team dabei, die ersten 140 Gräbern zu dokumentieren“, berichtet Peter Dietl vom GAV. „Dabei wurden Abläufe und Arbeitsweisen geklärt, erste Entdeckungen gemacht, Besonderheiten vermerkt und Bezüge zur Heimatgeschichte, zu Gebäuden der Stadt und ihren Firmen recherchiert – spannend!“

„Der Friedhof steht insgesamt unter Denkmalschutz – nicht aber die einzelnen Grabmale“, erläutert Dietl. „Mit dem Ende der Liegezeiten drohen diese unbemerkt zu verschwinden. Und unsere Befürchtungen haben sich leider bestätigt: Von 140 Gräbern, die angesichts des nahen Auslaufens der Nutzungsrechte erfasst werden sollten, waren nur noch 105 da!“

„Schade ist vor allem, dass sie nicht mehr dokumentiert werden konnten. Unsere Friedhöfe sind ein wichtiges Zeugnis unserer Kultur, unseres Umgangs mit Tod, Trauer und Erinnerung. Wir möchten im Rahmen des laufenden Pilotprojektes die Gräber, ihre Gestaltung und ihre Inschriften, die mit ihnen transportierten Informationen zumindest festhalten. Zugegeben – angesichts des aktuellen Wandels in der Bestattungskultur ist das ein bisschen ein Wettlauf mit der Zeit“, gesteht Dietl zu. „Aber wir lassen uns nicht entmutigen.“

Bis 2022 soll mit der Unterstützung des Landesamts für Denkmalpflege, von Grünflächenamt, städtischer Denkmalpflege und Stadtarchiv eine Aufnahme aller vor dem Jahr 2000 entstandenen Grabstätten erfolgen. Das Ergebnis soll über das Stadtarchiv allen Interessierten zur Verfügung gestellt werden und die Basis für eine Unterschutzstellung einzelner Gräber bilden.

Darüber hinaus möchte das Team aber auch ganz allgemein das Bewusstsein für den Wert des Friedhofs stärken.

 

Dokumentation Ebershaldenfriedhof: Wettlauf mit der Zeit

Mit einer vorgezogenen Fotoaktion versucht das Team des Geschichts- und Altertumsvereins (GAV), eine Momentaufnahme des Ebershaldenfriedhofes und seiner Gräber zu erstellen.

„Seit September sind Mitglieder des GAV dabei, die Grabstätten des denkmalgeschützten Ebershaldenfriedhofs zu dokumentieren“, berichtet Peter Dietl, der das Projekt von Seiten des GAV koordiniert. Bis 2022 soll eine Aufnahme der vor 2000 entstandenen Grabstätten erfolgen. Das Ergebnis soll schließlich über das Stadtarchiv allen Interessierten zur Verfügung gestellt werden.

„Nach Auswertung der Ergebnisse der im Januar abgeschlossenen Probephase wurde uns bald klar, in vielen Fällen verlieren wir den Wettlauf mit der Zeit“, erläutert Dietl. „Bis wir sie bearbeiten und dokumentieren können, sind viele der Gräber nicht mehr da, weil ihre Nutzungsdauer ausgelaufen ist und die Gräber abgeräumt sind.“

So entstand die Idee einer vorgezogenen, rein fotografischen Aufnahme der gut 2.600 Gräber. Die Fotos dieser Momentaufnahme könnten notfalls als – sicher nicht ganz gleichwertiger – Ersatz Basis der geplanten Dokumentation der Gräber, ihrer Inschriften und Gestaltung bilden.

„Aber wer kann das machen, war unsere Frage“, erinnert sich Dietl. „Auf unseren Hilferuf an das Team antworteten Alfred Hottenträger, Simone Paffrath, Alida Perrone und Elisabeth Zeitler-Saile. Sie sagten zu, diese Aufgabe zu übernehmen. Das hat uns sehr erleichtert, mich genauso wie Denkmalpflege und Stadtarchiv. Wir alle sind unseren Fotografen zu großem Dank verpflichtet.“

Parallel dazu läuft die reguläre Dokumentation weiter. Landesdenkmalpflege sowie Stadt prüfen auf Basis der Ergebnisse die Klassifizierung einzelner Gräber als Denkmale oder erhaltenswerte Gräber. „So bleiben prägende Gräber auch in Zukunft erhalten bleiben“, freut sich Dietl, „und unser Ebershaldenfriedhof zeugt weiter von unserer Geschichte und den sie prägenden Familien.“

 

Ebershaldenfriedhof: GAV nimmt sich 250 weitere Gräber vor

Der Geschichts- und Altertumsvereins (GAV) bewahrt auch während der Pandemie Geschichte. „Das Dokumentationsprojekt am Ebershaldenfriedhof ist das ideale Projekt in Coprona-Zeiten“, erläutert Peter Dietl vom GAV. „Die Team-Mitglieder arbeiten individuell in Freien. Der Austausch erfolgt per digitalen Medien – nicht ganz so schön, aber wir lernen viel dabei!“

In der aktuellen Phase haben sich Heike Brockmann, Alfred Hottenträger, Peter Hövelborn, Fabienne Metzger, Simone Paffrath, Waldtraud Pfannenschmidt, Alida Perrone, Elisabeth Zeitler-Saile und Peter Dietl 250 Gräber vorgenommen, deren Nutzung 2021 ausläuft. Ein Infoschreiben des Grünflächenamtes informiert die Nutzungsberechtigten über das Projekt. „Wir hoffen, das gibt uns Zeit für eine vollständige Erfassung“, bemerkt Dietl. „Vor einem bereits abgeräumten Grab zu stehen, ist immer etwas enttäuschend.“

„Unsere Dokumentation wird von Fall zu Fall vom Stadtarchiv mit Informationen zur Heimatgeschichte und den bestatteten Persönlichkeiten ergänzt“, erläutert er. „Außerdem arbeitet ein Mitglied der Gruppe im Kreisarchiv und unterstützt uns mit der Auswertung der dort verwahrten Quellen. Vordringlich aber ist die Erfassung auf dem Friedhof. Und da sind wir dran! Nach der kürzlich abgeschlossenen Probephase sind die Abläufe klar!“

Der Ebershaldenfriedhof steht insgesamt unter Denkmalschutz – nicht aber das einzelne Grab. Das macht die Arbeit des Teams so wertvoll. „Unsere Ergebnisse bilden die Grundlage für eine Klassifizierung einzelner Gräber als Denkmale oder erhaltenswerte Gräber, die dann auch in Zukunft erhalten bleiben“, freut sich Dietl. „Mit jedem historischen Grab geht nämlich auch ein Teil der Erinnerung unserer Gesellschaft verloren.“

„Wer mitzumachen möchte, kann sich gerne beim GAV melden – über neue Mitstreiter freut sich das Team immer“, schließt Dietl, „und keine Angst, Sie müssen kein Mitglied im GAV werden!“